Gut vier Jahre ist es nun her, dass mich das Geocachingfieber erwischt hat. Den würdigen 5000er Jubiläumscache hat mir netterweise das Team Walliman versteckt. Ein schöner Mysterymulti ganz nach meinem Geschmack: Schöne Landschaft, etwas für die Hunde, ausgefeilte Stationen mit kleinen Rätseln und eine schön gebastelte Finaldose.
Das war mal wieder ein Cache, wie er mir Spaß macht!
Aber was hat mich eigentlich anfangs so am Geocaching begeistert?
Das
Hobby bietet fast überall auf dem Planeten (heute noch mehr als vor
vier Jahren) die Möglichkeit, schöne Orte mit interessanter Geschichte
kennenzulernen, welche einen auch gerade im Urlaub oft abseits der
Touristenrouten schöne Locations zeigen. Auch in meiner Heimat habe ich
so noch Neues entdeckt.
Weiter ist das Hobby für Hundebesitzer ideal:
Gassigehen mit Schatzsuche zu verbinden (und vielleicht die Hunde noch
bei der Suche einbinden) bringt doppelt Spaß!
Aber ein großer Anreiz
war es damals auch, dass dieses Hobby im „Verborgenen“ stattfindet. Es
war einfach toll zu wissen, dass völlig verborgen vor dem Rest der Welt
nur einer kleinen Gemeinschaft bekannt ist, dass z. B. unter der Bank,
auf welcher gerade Muggel sitzen, eine Dose mit einem Magneten
angebracht ist.
Und jeder „Schatz“ wurde geehrt – heisst: man ist
vorsichtig damit umgegangen, hat ggf. ein neues Logbuch oder einen Stift
spendiert und alles wieder ordentlich versteckt.
Und heute?
(Achtung: Es folgt die ein rein subjektives Empfinden)
In
meiner erweiterten Homezone habe ich nun sicher alle sehenswerten und
nicht sehenswerden Orte entdeckt. Im Gegensatz zu Früher muss ich nun
mehr Arbeit damit verbringen, Dosen von der Suche auszuschliessen, weil
entweder Logs oder Bewertung darauf schliessen lassen, dass ein Besuch
sich nicht wirklich lohnt.
Und wenn ich bei der Suche nach der Dose
von Anwohnern oder gar vorbeikommenden Muggeln darauf hingewiesen werde,
dass ich doch mal hier oder dort schauen soll, dann ist der Reiz des
Verborgenen auch nicht mehr gegeben.
Dieser Mangel an
Geheimniskrämerei bringt es leider auch mit sich, dass man sich oftmals
nicht mehr so viel Mühe gibt, beim Bergen der Dose nicht gesehen zu
werden oder alles wieder ordentlich zu verstecken. Diese Zeit muss man
meines Erachtens einfach mit einplanen und mitbringen. Ich habe schon
einmal 45 Minuten gewartet, bis die Muggel, welche sich direkt nach dem
Bergen der Dose auf eine Bank mit Blick auf den Nullpunkt niedergelassen
haben, endlich gegangen sind.
Bleibt die Verbindung mit Gassirunden und (nach entsprechender Auswahl) das Kennenlernen von Urlaubsorten auf eine alternative Weise. Dies finde ich nach wie vor toll!
Ich möchte jetzt nicht falsch verstanden werden:
Das
Hobby ist immer noch klasse und es gibt viele schöne Caches. Es ist
auch schön, dass viele Kinder und Jugendliche dadurch vielleicht wieder
etwas mehr in die Natur kommen. Aber früher habe ich mich einfach bei
mehr Dosen über das Finden gefreut als heute…
Und morgen?
Die Community wird sicherlich nicht mehr
kleiner werden und der Bekannheitsgrad wird weiter steigen. Wenn heute
schon noch nicht einmal 24h nach dem Publish eines Tradis deutliche
Cacherautobahnen den Weg zur Dose weisen (gesehen beim Goslarer
Adventskalender 2011), dann hoffe ich, dass es in der Natur wieder mehr
Multis und Mysteries gibt, welche die Punktejäger abschrecken.
Auch
ich nehme gern (gerade auf dem Arbeitsweg) Tradis mit, welche schnell zu
erreichen sind. Aber als Owner hat man hier auch eine gewisse
Verantwortung der Natur gegenüber.
Als Nächstes steht jedenfalls bei mir das Erstlingswerk eines Neucachers auf dem Plan: undercover Cache – die ersten Logs klingen hier sehr vielversprechend 🙂