Jahrestag: Vor genau drei Jahren habe ich meinen ersten Cache gefunden (naja, genaugenommen hatte Mone hier den besseren Blick). Da ist es mal an der Zeit, sich ein wenig Gedanken zu machen.
Viel habe ich durch das Geocaching gesehen und kennengelernt, auch in meiner Heimat, wo ich meinte alles zu kennen. Dafür bin ich sehr dankbar!
In den Foren wird nun immer öfter über den Verfall des Hobbys diskutiert und der offenbar nicht mehr vorhandene Ehrenkodex der Cacher hervorgekramt. Auch ich bin der Meinung, dass es immer mehr Caches gibt, welche in schlechem Zustand sind oder sich an Orten befinden, die man am liebsten wieder schnell vergessen möchte. Aber: Wir haben jetzt auch ganz andere Voraussetzungen für Neucacher. Fast alle interessanten Orte sind bereits bedost. Am Anfang musste ich nach den ersten Funden in meiner direkten Umgebung schon einige Kilometer zurücklegen, um einen Cache zu finden. Da hatte so eine kleine Filmdose einen ganz anderen „Wert“, da es Caches halt nicht so in Mengen gab.
Das ist heute anders. Fast in jedem Dorf gibt es ein oder mehrere Caches und das ist auch gut so. Das Hobby lebt von den Akteuren. Und gegenüber den Anfangszeiten gibt es jetzt auch immer mehr Möglichkeiten, die für einen selber passenden Dosen herauszusuchen (GSAK-/PQ-Filter, GCVote, Bessercacher.de etc.). Nach meiner Erfahrung haben die in meinen Augen oft gruseligen „Feriendosen“ zumeist auch eine sehr kurze Lebensdauer, so dass sich das „Problem“ dann auch schnell erledigt. Aber auch diese Caches haben ihre Berechtigung: Hier wollte jemand das Hobby mal ausprobieren und hatte (hoffentlich) Spaß beim Verstecken. Wenn die Sucher dann keinen Spaß am Finden haben, so kann man das doch recht schnell aus den Logs lesen oder bei der GCVote-Bewertung erkennen und braucht diese Caches dann gar nicht angehen, wenn man nicht möchte.
Aber was ist eigentlich dieser Geocaching-Kodex? Tante Google liefert hier mehr als 56000 Treffer, aber auf den ersten Seiten ist nicht viel mehr als schwammiges draufhinweisen, dass es so etwas gibt, zu finden. Deshalb habe ich mir hier mal ein paar Gedanken gemacht.
Das verstehe ich unter dem Geocaching Ehrenkodex:
- Ich behandle jeden Cache pfleglich und verstecke ihn genau wieder so, wie ich ihn vorgefunden habe (Tarnung verbessere ich nur, wenn diese offensichtlich abhanden gekommen ist).
- Ich passe auf, dass ich beim Bergen und Zurücklegen der Dose nicht beobachtet werde.
- Ich habe stets Ersatzlogbücher dabei, so dass ich bei einem vollen Logbuch ein Neues in den Cache tun kann.
- Ich habe einen Stift dabei, damit ich mich auch bei nicht im Cache vorhandenem Stift ins Logbuch eintragen kann.
- Ich tausche gleichwertig oder höher.
- Bei Travel Bugs/Coins beachte ich die Mission und lege sie zeitnah wieder ab.
- Ich achte die Natur und Umwelt.
- Ich logge ehrlich (nur Fund, wo die Dose auch gefunden wurde / DNF / NM) und in anständigem Ton.
- Beim Verstecken eines Caches achte ich darauf, dass die Koordinaten
gut eingemessen sind, und dass mindestens eine der folgenden Fragen mit
„Ja“ beantwortet werden kann:
– Gibt es vor Ort etwas wirklich Interessantes zu sehen?
– Gibt es eine besondere Aufgabe/Herausforderung, um an die Dose zu kommen?
– Ist die Dose besonders schön versteckt bzw. besonders schön gestaltet? Gibt es eine schöne Rahmenstory?
Eigentlich sollte dies alles selbstverständlich sein – leider gibt es immer wieder Logs der Sorte „Geiler Cache, der Owner sollte nur mal schnell ein neues Logbuch rausrücken, das ist nämlich voll“.
Ich bin aber recht zuversichtlich, dass mir das Cachen auch in den nächsten drei Jahren noch Spaß machen wird 🙂